Bozen auf dem Weg zur KlimaGemeinde
Die Stadt Bozen ist bereits seit mehreren Jahren Mitglied im Bürgermeisterkonvent. Mit dem Beitritt zum Konvent verpflichtete sich Bozen gemeinsam mit vielen anderen Gemeinden, Städten und Regionen Europas, ihre CO2-Emissionen bis 2020 freiwillig um mindestens 20 % zu reduzieren.
Heute hat die Landeshauptstadt einen weiteren Schritt in diese Richtung gesetzt und sich am Projekt "KlimaGemeinde - ComuneClima" beteiligt. Die Vereinbarung wurde heute im Rathaus von Bürgermeister Renzo Caramaschi und dem Generaldirektor der KlimaHaus-Agentur Ulrich Santa unterzeichnet.
Das KlimaGemeinde Programm unterstützt Gemeinden Schritt für Schritt bei der Einführung und Umsetzung eines nachhaltigen Energie- und Umweltmanagementsystems und zeichnet vorbildliche Gemeinden mit der "KlimaGemeinde" Zertifizierung aus. Im Rahmen des Programms werden unter anderem die Energie- und Wasserverbräuche gemeindeeigener Gebäude und Anlagen, das nachhaltige Mobilitätskonzept, die lokale Produktion erneuerbarer Energie und das Müllmanagement nach Nachhaltigkeitsaspekten analysiert, bewertet und verbessert. Ein wichtiger Schwerpunkt wird dabei auf die Kommunikation und die Miteinbeziehung der BürgerInnen gesetzt. Dadurch minimieren Gemeinden ihren Ressourcenverbrauch und den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase. Die Initiative ist damit ein konkretes Instrument für die Realisierung einer ressourcenschonenderen Gesellschaft.
"Mit dem Beitritt zum Programm KlimaGemeinde setzen wir unser Engagement der für Energieeffizienz und Klimaschutz konsequent fort.", so Bürgermeister Renzo Caramaschi und Umweltreferentin Maria Laura Lorenzini nach dem offiziellen Startschuss für das KlimaGemeinde Programm. "Neben den erzielbaren Einsparungen und dem Beitrag für die Umwelt sollen die umgesetzten Maßnahmen aber auch der Gemeinde selbst zugutekommen und Bozen zu einer noch lebenswerteren Stadt machen."
"Die Gemeinschaftsaufgabe Klimaschutz kann aber nur erfolgreich sein, wenn sich diese großen politischen Weichenstellungen bis auf die unterste Umsetzungsebene herunterbrechen lassen.", unterstreicht Ulrich Santa den Stellenwert konkreter Maßnahmen, "Südtirols Gemeinden und insbesondere unsere Landeshauptstadt sind nicht nur zentrale Gestalter dieses Prozesses, sondern auch der Schlüssel zur Erreichung und Einbindung der Bürger. Letztlich wird gelebter Klimaschutz immer von engagierten Menschen getragen."
Mit der Initiative KlimaGemeinde sollen Südtirols Gemeinden Schritt für Schritt in der Erarbeitung und Implementierung von Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen begleitet und unterstützt werden. Mit dem Programmbeitritt wird die Gemeinde Bozen unter anderem ein systematisches Qualitätsmanagement für die Umsetzung ihrer energie- und klimaschutzpolitischen Zielsetzungen einführen, das auf dem European Energy Award basiert und bereits in vielen europäischen Gemeinden erfolgreich eingesetzt wird.
Im Rahmen des Programmes werden die von der Stadt in verschiedenen Handlungsfeldern ergriffenen Maßnahmen analysiert, bewertet und ständig verbessert. Die Möglichkeiten sind vielfältig und reichen von der Planung im Bereich Mobilität und Energie, dem Wasser- und Energieverbrauch von kommunalen Anlagen und Gebäuden, der erneuerbaren und lokalen Energiegewinnung, der Abfallbewirtschaftung, über die verschiedenen Ver- und Entsorgungsnetze der Stadt und nachhaltige Mobilitätskonzepte bis hin zur Sensibilisierung von Mitarbeitern und der Bevölkerung.
Die Umsetzung dieser Strategie obliegt dem "Energy Team", einer gemeindeinternen Arbeitsgruppe, die von einem akkreditierten KlimaGemeinde Berater begleitet wird. Im Falle von Bozen wird die Gemeinde durch Emilio Vettori vom Ökoinstitut Südtirol Alto Adige betreut.
Bei der Erreichung vorgegebener Qualitätsstandards wird die Gemeinde mit der KlimaGemeinde Zertifizierung durch die KlimaHaus-Agentur ausgezeichnet. Damit sollen die unternommenen Anstrengungen belohnt und sichtbar gemacht und das auf Nachhaltigkeit aufgebaute Standortmarketing gestärkt werden.
Das KlimaGemeinde Programm ist nicht zuletzt auch ein wichtiger Baustein, mit dem die Südtiroler Gemeinden einen aktiven Beitrag zur Erreichung der Ziele des Klimaplanes "Energie - Südtirol 2050" leisten können. Dieser sieht vor, innerhalb 2050 den Kohlendioxidausstoß pro Kopf und Jahr von derzeit 4,4 t auf 1,5 t zu reduzieren und 90% des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen abzudecken.