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KlimaLand Südtirol

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Umweltlandesrat Richard Theiner und Flavio Ruffini, Direktor der Umweltagentur, stellten die neuesten Daten zum Klimaschutz in Südtirol, die für den Zeitraum 2008 bis 2014 verfügbar sind, vor. "Unsere Erfolgskontrolle zeigt, dass wir die Ziele, die wir uns mit dem Klimaplan "Energie-Südtirol 2050" gegeben haben, erreichen werden", betonte Landesrat Theiner, der die Ergebnisse zu den drei wichtigsten Ziele präsentierte.
  1. Deckung des Energiebedarfs durch Erneuerbare Energien: Der Energiebedarf, der durch regenerative Energieträger abzudecken ist, lag 2008 bei 58 Prozent und 2014 bei 69 Prozent. 2020 sollen 75 Prozent und 2050 sogar 90 Prozent des Energiebedarfs durch erneuerbare Energieträger gedeckt werden.
  2. Senkung des gesamten CO2-Ausstoßes: Der Ausstoß von CO2 pro Kopf und Jahr lag 2008 bei 4,77 Tonnen und 2014 bei 4,41 Tonnen. 2020 sollen es nicht mehr als 4 Tonnen sein und 2050 maximal 1,5 Tonnen. Der Gesamtenergieverbrauch nahm in den Bereichen Strom (von 24 zu 23 Prozent) und Verkehr (von30 zu 27 Prozent) leicht ab, im Bereich Wärme (von 46 zu 50 Prozent) leicht zu.
  3. Senkung dse individuellen Energieverbrauchs: Der Pro-Kopf-Energieverbrauch lag 2008 bei 2.761 Watt und 2014 bei 2.731 Watt. Für 2020 streben wir 2.500 Watt pro Einwohner und Jahr an und für 2050 2.200 Watt.
"Erfreulich ist auch, dass die Herstellung von Energie aus erneuerbaren Energiequellen ausgebaut werden konnte: Wir sehen hier einen Anstieg von 5.668,81 Gigawattstunden (GWh) im Jahr 2008 auf 8.297,00 GWh im Jahr 2014", sagte Landesrat Theiner. Das sei zum einen auf den Ausbau der hydroelektrischen Energie zurückzuführen, zum anderen aber auch auf die Photovoltaik und die Biomasse, zwei Energiequellen, deren Anteil 2008 bei 1,2 Prozent und 2014 bei 6,5 Prozent lag. Eine stärkere Aussagekraft bekommen diese Angaben, wenn man sie in Relation setzt zum Wirtschaftswachstum und zur demographischen Entwicklung. "Da können wir feststellen, dass der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen gesunken sind, obwohl das Bruttoinlandsprodukt und die Anzahl der Bevölkerung gestiegen sind", betonte Landesrat Theiner. "Zu den größten Herausforderungen, vor denen Südtirol in den nächsten Jahren stehen wird, gehört die effiziente Nutzung von Energie, unter anderem durch die Sanierung von Gebäuden, der Ausbau von Photovoltaik, E-Mobilität und modernen Speichersystemen sowie die Modernisierung der Netzinfrastruktur, ein Thema, zu dem Landesrat Theiner der Landesregierung demnächst einen Beschluss vorlegen wird", sagte Direktor Ruffini.Nur mehr geringe Ausbaumöglichkeiten bestehen bei den Biomasse-Fernheizwerken. 2008 gab es 66, sieben Jahre später waren es bereits 77, die 2015 bereits 790 Millionen Kilowattstunden an Wärme erzeugten. Kaum gesteigert werden kann in Zukunft auch die Energiegewinnung durch die Wasserkraft. 2015 gab es in Südtirol 1005 E-Werke, die insgesamt 821,6 Megawatt Strom produzierte.

Der Klimaplan "Energie-Südtirol 2050" beschreibt die strategische Ausrichtung der Provinz Bozen im Bereich Klimaschutz. Er wurde 2011 von der Landesregierung beschlossen und enthält die Ziele und Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung in Südtirol. "Wir haben damit als Landesregierung vorweggenommen, was 2015 in Paris beschlossen wurde und im November 2016 in Kraft getreten ist, nämlich das "Pariser Abkommen" zum Klimaschutz", erklärte Landesrat Theiner. Das Pariser Abkommen sieht vor, dass die globale Erwärmung auf unter 2 °Celsius gesenkt werden soll. Das bedeutet: Die internationale Staatengemeinschaft will den Netto-Ausstoß an Treibhausgasen in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts auf Null bringen. Das klingt nach wenig, ist aber in Wahrheit eine gigantische Herausforderung, weil sie zur Folge hat, dass die Nutzung von Kohle, Öl und Gas zwischen 2050 und 2070 eingestellt werden muss. "Zusammenfassend kann man sagen, dass Südtirol im europäischen Vergleich beim Einsatz erneuerbarer Energiequellen und bei der effizienten Nutzung von Energie ein Spitzenniveau erreicht hat, und dass wir die Ziele zum Klimaschutz in jedem Fall erreichen werden", betonten Landesrat Theiner und Abteilungsdirektor Ruffini.