News

Weltgesundheitstag - Gesundes Bauen und Wohnen

KlimaHaus Casaclima
Heute wird der Weltgesundheitstag begangen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat diesen Tag eingeführt um vorrangige Gesundheitsprobleme ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit zu rücken. Während einer globalen Pandemie kommt diesem Tag natürlich eine besondere Bedeutung zu.
Unser Wohnen kann einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit und Wohlbefinden haben. Hierbei unterscheidet man Umwelteinflüsse und Belastungsfaktoren die außerhalb und innerhalb unserer vier Wände auf uns wirken.

Auswirkungen der Wohnumgebung
Die Umwelteinflüsse die durch Lärm, Luftverschmutzung und Strahlung entstehen, können für die Bewohner gravierend sein. Bahnlinien, stark befahrene Straßen und Flugverkehr können die Menschen beeinflussen und negative Folgen auf die Gesundheit haben. Während man sich zumindest im inneren der Gebäude mit modernen Schallschutzfenster und Lüftungsgeräten relativ gut schützen kann, ist der Aufenthalt im Freien immer beeinträchtigt. Stromanlagen von Eisenbahnlinien oder anderen elektrischen Anlagen in Gebäudenähe können sich über den sogenannten Elektrosmog auch auf die Bewohner auswirken.

Belastungen im Gebäudeinneren
Das Bewusstsein für ein gesundes Wohn- und Arbeitsumfeld nimmt ständig zu. Gerade durch Corona wird zunehmend der Fokus darauf gerichtet. Neben viralen Krankheitserregern in Luft können im Innern der Gebäude die Belastungen für die Gesundheit vielfältig sein. Der wenig spezifische Begriff Sick-Building-Syndrom bzw. Gebäudekrankheit umschreibt Symptome von Krankheiten, die mit zu viel Zeit in einem Gebäude verbunden zu sein scheinen – aber durch keine spezifischen Ursachen identifiziert werden können. Oft sind die Symptome auf eine Überempfindlichkeit gegenüber Chemikalien oder auf ungenügende Lüftgüte in Gebäuden zurückzuführen.
Allergene - Im Gebäudeinnern müssen sich Allergiker vor einer Überreaktionen ihres Immunsystems schützen. Hierzu zählen Reinlichkeit und ein ideales Raumklima, über genügend Luftwechsel und der Kontrolle der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur.
Schimmel und Bakterien – Mikroorganismen können sich bei günstigen Bedingungen in unseren vier Wänden breit machen und unter Umständen Allergien auslösen. Hierzu zählen besonders ein ungünstiges Lüftungsverhalten und Schwachpunkte in der Hauskonstruktion, wie etwa Wärmebrücken. Dadurch sinkt an diesen Stellen die Oberflächentemperatur, es kann sich ein Taupunkt bilden und der Wasserdampf schlägt sich als Kondenswasser nieder. Dies ist der perfekte Nährboden für Schimmel.
Wohngifte – Um eine geringen Schadstoffkonzentration und eine hohe Raumluftgüte sicherzustellen ist neben der Verwendung emissionsarmer Baumaterialien und Möbel ein notwendiger Luftwechsel von zentraler Bedeutung. Typische Gesundheitsbeschwerden durch Innenraumschadstoffe (Formaldehyd, Lösungsmittel von Farb- und Klebstoffen, Biozide) sind Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen, Übelkeit, Schwindelgefühle und Abgeschlagenheit. Bei einigen Menschen können bestimmte Schadstoffe allergische Reaktionen auslösen, andere Substanzen stehen gar im Verdacht krebserregend zu sein.
Radon - ist ein im Boden vorkommendes radioaktives Edelgas. Während sich das farb- und geruchlose Gas im Freien schnell verflüchtigt, kann es sich in Häusern anreichern und hohe Werte erreichen. Radon gilt neben dem Rauchen als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Ganz entscheidend für die Belastung ist neben Standort und Bodenbeschaffenheit der Gebäudezustand, vor allem die Durchlässigkeit der erdberührenden Bauteile gegenüber Radon. Besonders gefährdet sind wenig belüftete Kellerräume mit Naturböden und schlecht isolierten Holzdecken. Es sowohl für den Neubau, als auch für den Bestand gibt es mittlerweile effektive Schutzmaßnahme um die Radonbelastung zu reduzieren.
Licht - Für Wohlbefinden und Gesundheit sorgt ausreichend natürliches Licht. Licht ermöglicht dem Menschen, sich zu orientieren, es taktet unsere Schlaf- und Wachrhythmen, es erzeugt Stimmungen und wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Besonders am Arbeitsplatz kommt natürlichen Licht besondere Bedeutung zu.

KlimaHaus Nature
Ein Faktor der häufig übersehen wird ist, dass jeder Hausbau auch unmittelbare Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben kann. Der Verbrauch fossiler Brennstoffe für das Heizen und die Warmwasserbereitung verunreinigt die Außenluft mit Stickoxiden, Schwefeldioxid, Feinstaub und CO2. Aber auch im Hausbau selbst, durch die Gewinnung, Herstellung und Entsorgung von Baumaterialen und Produkten kann bedeutende Auswirkungen auf die Umwelt und indirekt auf uns Menschen haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Umweltbelastung durch das Errichten und den Betrieb eines Gebäudes möglichst niedrig gehalten wird.
Die KlimaHaus Nature Zertifizierung berücksichtigt durch vielfältige Indikatoren auch das Ausmaß der Umweltbelastungen. Bereits seit einigen Jahren ist zu erkennen, dass in Südtirol auf diese Aspekte geachtet wird und Bauherren vermehrt auf das Gütesiegel setzten.

Foto: AdobeStock @BestForYou