Villa Castelli
Projekt
Die denkmalgeschützte Villa Castelli befindet sich zwischen dem historischen Zentrum von Bellano (LC) und dem Ufer des Comer Sees. Sie wurde um 1830 erbaut und behielt bis heute trotz verschiedener Erweiterungen und
mehrfachen Umbaus ein harmonisches Aussehen, aus dem sich die ursprüngliche Architektur gut ablesen lässt.
Die Herausforderung für das Planerteam und die Eigentümer bestand darin, den Wohnkomfort und die Energiebilanz der Villa maßgeblich zu verbessern und gleichzeitig den architektonischen Wert zu erhalten und zu
unterstreichen. Im ständigen Dialog mit dem Amt für Denkmalschutz wurden innovative Lösungen für die ästhetische Integration technologischer Elemente gefunden: So wurde zum Beispiel das Dach in moderner Weise neu
interpretiert. Die bestehenden Dachziegel wurden durch eine neue Blecheindeckung ersetzt, welche mit einer transparenten Bahn mit integrierten monokristallinen Photovoltaikmodulen belegt ist.
Struktur und Technik
Die bestehenden Steinmauern wurden intensiven Entfeuchtungsmaßnahmen unterzogen und danach auf der Innenseite mit 20 cm Perlitedämmplatten gedämmt. Dadurch konnten die dekorativen Verzierungen der Fassade
restauriert und erhalten werden. Das Dach wurde erneuert und mit Zellulose, Holzfaser und Mineralwolle gedämmt (37cm), was von außen jedoch nicht sichtbar ist, da ein auskragendes Gesims aus Stahlbeton zur Verbesserung
der Statik errichtet werden musste.
Nachdem aus strukturellen und geometrischen Gründen nicht alle Wärmebrücken gelöst werden konnten, wurde zur Kontrolle ein Monitoring System für die Überwachung der mikroklimatischen, thermischen und hygrometrischen
Werte der Wandaufbauten installiert.
Die Anlagentechnik baut auf erneuerbare Energie auf und besteht aus einer Wärmepumpe mit Geothermie, einer Photovoltaikanlage und einer Micro Windturbine.
Durch die Sanierung wurde der Energieverbrauch des Gebäudes auf 15kWh/m²a reduziert, das bedeutet eine Verringerung der Verbräuche um 90%.